ОЧЕНЬ СРОЧНО,ВОПРОС ЖИЗНИ И СМЕРТИ! Lesen Sie bitte, was Uta Gärtner (24), deutsche Studentin der Russistik und Germanistik aus Bamberg, über Ihre Eindrücke in Russland erzählt. Meine erste Begegnung mit Russland hatte ich, als ich ein Semester lang an der Uni Kasan studierte. An vielem musste ich mich erst gewöhnen: dass Termine und Stundenpläne nicht so ernst zu nehmen sind und man sich oft verspätet, dass der Umgangston härter ist und man sich auch in den Familien öfter anschreit. Überhaupt erschien mir Russland als „lautes" Land. Ich erinnere mich an eine Skiwanderung, die wir im Winter gemacht haben: mehr noch als den Sport habe ich die Stille im Wald genossen. Was mir sehr gefällt, ist die russische Gastfreundschaft und die gute Küche,besonders Borschtsch, Pelmeni, Vinaigrette und die verschiedenen Sorten Piroschki. Der Gast bekommt immer alles und man hilft sich gegenseitig sehr gern. Seltsam fand ich, dass bei Russen dauernd der Fernseher läuft, auch wenn Gaste da sind. Ich dachte, die Russen seien ein Volk von Lesern, aber man sagte mir, dass sich das während der letzten Jahre geändert habe. Aufgefallen ist mir auch, dass die Russen insgesamt sehr geduldig sind und vieles aushalten können. Trotz der schlechten wirtschaftlichen Lage des Landes versuchen sie irgendwie zurechtzukommen. Sie regen sich nicht so schnell über alles auf, sondern nehmen es mit Humor. Zurzeit mache ich ein Praktikum in Moskau. Moskau unterscheidet sich sehr von Kasan, es ist fast wie westliche Großstädte, während in der russischen Provinz ein bisschen „die Zeit stehen geblieben ist“. In Moskau ist es z.B. normal, dass junge Paare zusammen in einer Wohnung leben ohne verheiratet zu sein. Das ist bei uns genauso. Insgesamt sind meine Erfahrungen in Russland positiv. Und mir hat es sehr gefallen zu sehen, wie mein Russisch immer besser wurde und sich mir durch die fremde Sprache eine ganz neue Welt geöffnet hat.